Unsere Geschichte
beginnt eigentlich schon im Jahre 1901. Denn als sich im letzten Viertel des 19. Jhdts. der Fremdenverkehr in Herchen zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor entwickelte (über 250 Gästebetten gab es damals im Ort!), schien es sinnvoll, der Gemeindeverwaltung unter dem damaligen Bürgermeister Dörmer ein „Sprachrohr“ in Form eines Vereins der Dorfgemeinschaft an die Seite zu stellen.
Zu dieser Zeit waren die Düsseldorfer Künstler maßgeblich am Fremdenverkehr im Ort und am Dorfleben beteiligt. Besonders der Maler Albert Lüdecke und sein Freund Hauptmann Edmund Henoumont waren sehr aktiv. Beide hatten schon 1884 die Sedanspiele gegründet und jährlich organisiert. So war es nur natürlich, dass diese beiden Aktiven zusammen mit dem Bürgermeister die Vereinsgründung voranbringen konnten. 1901 war es dann soweit: Der Bürgermeister konnte die Gründung bekannt geben und der Verein nannte sich:
„Verschönerungsverein Hauptmann Henoumont in Herchen an der Sieg“.
Der Verschönerungsverein hat dann bis zum Beginn des ersten Weltkrieges das Dorf mitgestaltet. Der Bau der Schutzhütten, z. B. der von den Düsseldorfer Malern erbauten „Düsseldorfer Hütte“, sowie der Ausbau der zahlreichen, heute noch bestehenden Wanderwege geht auf diese Zeit zurück.
Nach dem Kriege war der Verein, zusammen mit dem Verwaltungsdirektor des Pädagogiums, Herrn Niefeling, Erbauer der schwimmenden Badeanstalt.
Der Bürgerverein Herchen wurde 1967 von den Herchenern Heinrich Hundenborn, Josef Kellermann, Karl-Heinz Schüler und Willi Wirges gegründet. Im Zuge der Zusammenlegung der drei Gemeinden Herchen, Dattenfeld und Rosbach an der oberen Sieg zur Großgemeinde Windeck galt es, die politischen Interessen des Ortes gegenüber den neuen politisch Verantwortlichen zu vertreten. Teile der Bevölkerung Herchens wollten einen Anschluss an die Gemeinde Eitorf, konnten sich aber nicht durchsetzen.
Es war auch unser Verein, der unter seinem rührigen Geschäftsführer Dr. Rolf Engels den ersten Karnevalszug nach langjähriger Ruhepause aktivierte und damit den Grundstein zu dem inzwischen regen Karnevalsleben in Herchen und Umgebung legte.
Beide Vereine schlossen sich 1984 zusammen, um gemeinsam mehr für das Dorf zu schaffen. Erster Vorsitzender des neuen Bürger- und Verschönerungsvereins
Herchen e.V. wurde der spätere Bürgermeister der Gemeinde Windeck, Udo Scharnhorst.
Die Restaurierung der "Herchener Kanonen", der Bau des Kinderspielplatzes an der Löwenburg und die Ausrichtung
der 100-Jahrfeier des Vereins 2001 wurden unter dem Vorsitz von Franz Kluwe organisiert.
Das langjährige Vorstandsmitglied Dr. Wolf-Rüdiger Weisbach stellte seine über Jahre gesammelten Fotos und Dokumente dem Verein zur Verfügung und gründete 1999 das "Dorfarchiv", das in dem vom BVV neu geschaffenen "Haus des Gastes" seinen Platz fand. Zusammen mit dem Verein und mit dem Künstler Hanns Dieter Hüsch begründete Weisbach 1992 die später in "Windecker Matinee" umbenannten "Herchener Matineen".
In den letzten Jahren hat der Verein sich bevorzugt um die Verschönerung des Dorfes bemüht und das Dorfleben durch seine Einrichtungen und Veranstaltungen bereichert.
Das Kinderfest im Sommer und das Frühlings-/Kurkonzert wurden zu festen Größen im Dorfleben. Der im Sommer überdachte Festplatz wird nicht nur für Aktivitäten des BVV genutzt, sondern steht natürlich unseren anderen Vereinen zur Verfügung. Die Evangelische Kirchengemeinde hält im Sommer Gottesdienste und Tauffeiern ab und auch auswärtige Gäste feiern dort Hochzeiten, Geburtstagspartys oder Betriebsfeste.